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Star-Artist bei Jahrhundert-Ereignissen

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Sven Mattiß
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In schwindelnder Höhe

Stand: November 2017

Es waren spektakuläre Ereignisse, die in die Sportgeschichte eingingen und Fans immer noch Tränen in die Augen treiben: Die Eröffnung der Allianz Arena 2005 in München oder das Championsleague Finale auf Schalke. In beiden Fällen war ein heutiger Bewohner des Schenkenländchens „Blickfang“.

Hochseilartist Sven Mattiß hielt damals allein in München an die 70 000 Zuschauer, darunter viele Prominente aus Politik, Show und Sport, in Atem. Ähnlich spektakulär waren seine Vorführungen „auf Schalke“ in Gelsenkirchen.

Ungesichert in 30 Meter Höhe
Mattiß turnte wie gewohnt ohne Sicherungsseil und Netz, aber diesmal in einer sensationellen Höhe von 30 Metern. „Das war selbst für mich aufregend. In dem Moment, wo es nach oben geht, ist die Nervosität aber wie weggewischt. Von da an bin ich voll konzentriert und die Ruhe selbst“, erläutert der Star-Artist.

Heimat Schenkenländchen
Seit mittlerweile drei Jahren ist er im neuen Eigenheim in Löpten ansässig. Seine „Heimat“ ist das Schenkenländchen aber schon lange: „Wir sind als Kinder in dieser wunderschönen Gegend groß geworden. Mein Großvater hatte ein Ferienhaus in Klein Köris!“
Diese Freude wollten Sven Matthiß und Jenny Schindler ihrem kleinen Sohn Jeremy Schindler nicht vorenthalten. Gerade soeben wurde der Sechsjährige hier eingeschult. „Für mich ist das Schenkenländchen ein idealer Ort. Schließlich fahre ich zu den Veranstaltungen, für die ich engagiert bin, mit dem Auto. Von hier aus ist man schneller auf der Autobahn, als wenn man irgendwo in Berlin wohnt.“

Akrobatik statt Ballett
Das weiß der Star-Artist genau, denn in Berlin kam er zu seinem ungewöhnlichen Beruf. „Mein Zwillingsbruder Rocco Mattiß und ich waren sehr zapplige Kinder. Meine Mutter suchte deshalb für uns eine Freizeitbeschäftigung, wo wir uns austoben können. Allerdings hatte es sich damals schon herumgesprochen, dass es im Hochleistungssport der DDR nicht sauber zuging. Deshalb sollten wir etwas machen, wo kein Doping droht“, blickt Sven Mattiß auf die Anfänge seiner Karriere zurück.
„Meine Mutter entschied sich, uns in eine Tanzgruppe zu stecken. Als wir zum vereinbarten Termin kamen, erfuhren wir, dass diese ausgefallen war. Allerdings gab es zeitgleich eine Artistik-Arbeitsgemeinschaft. Wir Bengels waren sofort begeistert, das war allemal besser als Ballett.“

Elite-Ausbildung
Die hohe Begabung führte an die staatliche Artistik-Schule in Berlin-Treptow, in der die Top-Akrobaten für den Staatszirkus der DDR ausgebildet wurden. „Wir waren unter 700 Bewerbern, von denen nur zwölf genommen wurden. Darunter waren wir beide“, erinnert er sich.
„Bei der Ausbildung geht man erst mal sämtliche Disziplinen durch. Obwohl uns alle davon abrieten, entschieden wir Brüder uns für Hochseilakrobatik.“
Es folgten Auftritte in einer Vierer-Gruppe. „Das war eine Zwillings-Darbietung. Wir waren am Anfang die Untermänner für zwei überaus hübsche Mädchen.“

Liebe im Zirkuswagen
Doch die Nachwendezeit mit ihren Sparzwängen machte eine so große Gruppe für Veranstalter unbezahlbar. Mattiß entwickelte eine Solonummer für Zirkusauftritte. Unter der Kuppel verschiedener Unternehmen kam er „in so ziemlich alle an Deutschland angrenzende Länder. Am Angenehmsten ist es in Holland, wo Zirkus und Artistik als hochgeachtete Kunstform geschätzt werden, während man in Deutschland nicht selten Artisten abschätzig unter ‚fahrendes Volk‘ einordnet“, resümiert Sven Mattiß.
Doch er blieb nicht lange allein. Bald fand er in Katrin Krämer eine Partnerin, mit der er schnell zugleich privat den Zirkuswagen teilte. „Am längsten waren wir mit dem Zirkus Althoff unterwegs“, blickt der Star-Artist zurück. Dies ist eines der ältesten und renommiertesten familiengeführten Unternehmen der Welt, das seine Anfänge im Jahr 1660 hatte.

Zuviel Nähe?
„Wir trainierten gemeinsam, traten jeden Tag zu zweit auf und waren in der wenigen Freizeit ebenfalls zusammen. Das hat unsere Beziehung schließlich ermüdet, es fehlte einfach die Spannung und Freude auf den anderen, die man hat, wenn man beruflich getrennt arbeitet und sich danach trifft“, erklärt sich Sven Mattiß die Trennung. Schließlich sagte er dem Zirkusleben adé und konzentrierte sich auf Galas und andere hochkarätige Veranstaltungen. Er trat in Varietés auf, entdeckte den Reiz der „Palazzo-Zelte“ als neuem Trend. Er war im „ZDF-Fernsehgarten“ und bei der RTL-Castingshow „Das Supertalent“.
„Es gelang mir als einzigem Artisten bislang, unter die letzten zehn in die Endrunde zu kommen. Im Endeffekt ging es dort um einen Sänger, den man kurz mal zum ‚Star’ machen konnte, um an ihm entsprechend Geld zu verdienen.“

Heiße Hochzeit
Bruder Rocco Mattiß hat das Hochseil schon früh an den Nagel gehängt, um in Wildau eine Physiotherapie zu betreiben. Doch er ließ sein „Brüderchen“ keineswegs im Stich. Gerade als Monique Mattiß und Rocco Mattiß ihre Hochzeit feierten, entflammte bei Bruder Sven ebenfalls das Feuer der Leidenschaft. Das Ziel der Begierde war Jenny Schindler, die Freundin der Braut. Sie ist beruflich ähnlich wie Rocco Mattiß als Physiotherapeutin tätig.

Schock im Stadion
Sven Mattiß erinnert sich noch gut an das schockierendste Erlebnis seiner Laufbahn: „Ich war für eine Gala-Veranstaltung im Nürnberger Sportstadion engagiert. Ich turnte unter der Kuppel und erfuhr, dass die Seilwinde ausgefallen war. Damit konnte ich nicht mehr herunter geholt werden. Das ist lebensbedrohlich, denn keiner hat unendlich Kraft, über einen längeren Zeitraum in den Seilen zu hängen!“ Zum Glück ging nochmal alles gut.

Mit 45 Jahren in der Schule
Im Schenkenländchen kennt man den 45-jährigen Star-Artisten durch sein Engagement an der Teupitzer Grundschule. Dort gibt er sein Können in gleich zwei Arbeitsgruppen weiter. „Außerdem biete ich Sicherheitstraining für Frauen und Kinder an“, nennt er eine weitere neue Entwicklung. „Als Familienvater bin ich sesshaft geworden und trete nur noch ein- bis zweimal im Monat auf. Das hört sich viel an, ist aber im Gegensatz zum Zirkus wenig, wo man am Tag gleich mehrere Einsätze hat, und zwar bei jedem Wetter und jeder Temperatur.“

Höhenflüge im Eigenheim
Geübt wird nach wie vor, zuhause in Löpten. „Zum Glück hat der Architekt eine hohe Decke mit soliden Balken vorgesehen“, freut sich Sven Mattiß über die Möglichkeit von Höhenflügen in der „guten Stube“. Dabei wohnt er in einem Eigenheim, das gar nicht für ihn gedacht war: „Der Auftraggeber ließ es nicht bauen, so dass wir die Planung übernehmen konnten.“ Offenbar gibt es also noch mehr Personen mit Sinn für weite Horizonte!

Erstellt: 2017