Das Geheimnis der Waldbrände
Freiwillige Feuerwehr Teupitz | |
Peter Kohlhase, Sven Schütze | |
Telefon: | 01 62/4 96 43 11 |
Website: | feuerwehr-teupitz.de |
Neue Jugendwehr
Stand: Oktober 2019
Wenn der Beruf eine echte Berufung ist, merkt man das meist besonders in der Freizeit. Bei zwei Teupitzern „brennt“ die Leidenschaft Tag und Nacht!
Peter Kohlhase, 35, und Sven Schütze, 40, leben 24 Stunden am Tag und rund ums Jahr
ihre „heiße Liebe“ für die
Feuerwehr. Beide machen dies im Beruf und in der Freizeit.
Während Kohlhase am Flughafen Schönefeld aktiv ist, schützt Schütze mit seinem Dienst bei der Werksfeuerwehr „Tropical Islands“. Privat hat er die Teupitzer Wehr besonders gut im Auge, wohnt er doch gleich schräg gegenüber!
Neue Jugendwehr
Ganz neu hat die Freiwillige Feuerwehr von Teupitz jetzt
eine Jugendabteilung. „Bisher hatten wir eine gemeinsame Jugendfeuerwehr mit Neuendorf. Das bedeutete aber, dass die Eltern ihre Kinder immer dorthin bringen mussten, wenn sie nicht wollten, dass diese mit dem Fahrrad quer durch den dunklen Wald
hinkommen. Wir haben uns deshalb für eine eigene
Jugendabteilung entschieden. Nach einem halben Jahr war es soweit“, freut sich Wehrführer Peter Kohlhase.
Er ist vor sechs Jahren von
Königs Wusterhausen „der Liebe wegen“ nach Teupitz
gezogen und selbstverständlich sofort der dortigen Feuerwehr beigetreten.
Hier hatte man schnell erkannt, dass ein Profi an der Spritze für die Spitze ein überaus großer Gewinn sein kann.
Profis an der Spitze
„Seit fünf Jahren bin ich Ortswehrführer“, hat er schnell
zurückgerechnet. Für die neue
Jugendfeuerwehr ist Sven Schütze als weiterer Profi zuständig. Als Vater von zwei quirligen Mädchen hat er
Erfahrung im Umgang mit Nachwuchs. Natürlich sind Angelina, 14, und Jolie, 8, gleich in die Jugendfeuerwehr mit eingetreten.
Da kann Wehrführer Peter Kohlhase nicht mithalten: „Meine beiden Kinder Nele und Theo sind mit acht Monaten und drei Jahren dafür noch etwas zu klein“, schmunzelt der stolze Vater. Dafür ist
Ehefrau Anna Kohlhase mit „an der Spritze“.
Die Idee mit der Jugendfeuerwehr stieß in Teupitz auf eine hohe Resonanz: „Wir haben jetzt 13 Aktive im Alter von sieben bis 14 Jahren, darunter sechs Mädchen“, strahlt Sven Schütze.
Mädchen im Vormarsch
„Jeden Freitag finden Übungen und Schulungen statt.
Dabei ist es uns wichtig, dass es allen Spaß macht. Schließlich wollen wir daraus einen engagierten Nachwuchs
heranziehen“, gibt er weiter Einblick. Noch ist Ortswehrführer Peter Kohlhase mit dem Zustand seiner Truppe zufrieden: „Wir haben insgesamt 25 Aktive, darunter vier Frauen. Damit schaffen wir es im Alarmfall immer, mindestens acht Personen zu aktivieren.“
Täglich im Einsatz
Die Wehr im kleinen Teupitz gehört zu den vielbeschäftigten freiwilligen Rettungskräften: „Wir haben im Durchschnitt jeden zweiten Tag
einen Einsatz. Wir sind für die Autobahn zuständig. Massow und Halbe gehören ebenfalls zu unserem Gebiet. Pro Jahr haben wir etwa 30 Waldbrände zu bekämpfen“, gibt Peter Kohlhase Einblick.
„Ob dabei Brandstiftung im Spiel ist, kann ich nicht
sagen. Die Hauptursache liegt in Kriegsmunition aus der Kesselschlacht bei Halbe. Später hat man die Phosphorgranaten in Bombentrichter geworfen. Jetzt kommen diese Granaten durch die natürliche Erdbewegung vermehrt wieder hoch und verursachen die Brände. Diese können mehrmals an den gleichen Stellen entstehen. Es brennen ja nicht die Bäume, sondern das Unterholz. Das wächst immer wieder nach. Die Wälder enthalten außerdem viel Totholz aus den Sturmschäden 2017“, erklären die Fachleute aus Teupitz, warum kein Ende des Problems absehbar ist.
Spezialfahrzeuge im Einsatz
„Der Klimawandel hat weniger damit zu tun. Die Brände wurden schon in den 1970-er Jahren als wiederkehrendes Problem erkannt. Damals hat man angefangen, die Feuerwehren entsprechend auszurüsten. So haben wir geländegängige Löschfahrzeuge und führen 4 600 Liter Wasser mit. Das bedeutet viel
Gewicht, reicht aber gerade mal für eine halbe Stunde Löschtätigkeit.“
Auf die kleinen Teupitzer, die sich gerade in der neuen
Jugendfeuerwehr einarbeiten, warten also große Aufgaben: „Am wichtigsten ist,
immer den Humor und die gute Laune zu behalten“,
geben die beiden Profis als Tipp für ihre oftmals sehr strapaziösen Einsätze im Dienste der Mitbürger!